Im Rahmen der Kultur-Erlebniswoche als Abschluss des Trafo-Projekts waren Schulklassen zum Besuch von Bergbaumuseen mit einem Führungsprogramm der besonderen Art eingeladen worden. Unsere 4. Klassen machten sich auf den Weg in das Bergbaumuseum Schachtanlage Knesebeck - und waren neugierig, was sie erwarten würde.

Bereits zur Begrüßung in der Kaue (dem Umkleideraum der Bergleute, wie die Kinder erfuhren) fragte Museumsführerin Regina Keinert: "Warum hängt die Arbeitskleidung an der Decke?" Ein Schüler wusste die Antwort: "Zum Trocknen nach der Arbeit unter Tage, dazu steht dort der große Kanonenofen."

Nach der Einteilung in vier Gruppen übernahm Regina Keinert eine Gruppe, um zum Erzklopfen in den Stollen einzufahren, und erklärte: "Ja, wir fahren ein, auch wenn wir zu Fuß gehen." Dann ging es, ausgerüstet mit Sicherheitshelm, Hammer und Meißel, dem Gezähe, wie der Bergmann sagt, zum Erzklopfen vor Ort. Es wurde geklopft, dass die Funken flogen, bis jeder einen schönen Erzbrocken hatte, der mit nach Hause genommen werden durfte. Die Kinder fanden die verschiedensten Erze:  Kupferkies, Zinkblende, Bleiglanz mit etwas Silber. Und was so golden glänzte, war natürlich kein Gold - Katzengold, wussten die Kinder. Schwefelkies roch wie ein abgebranntes Streichholz und Quarz, als Staub eingeatmet, verursachte bei den Bergleuten die sogenannte Staublunge.

Eine andere Gruppe hatte Volker Sturm übernommen. Auf seiner Station wurde demonstriert, wie schwer es ist, einen Erzförderwagen, bergmännisch Hunt genannt, zu schieben. Bergab hinein in den Stollen war es noch leicht, doch heraus mussten sich die Kinder ordentlich anstrengen. So konnten sich die Kinder vorstellen, wie schwer es einst bei einem vollen Erzförderwagen gewesen sein musste.

Aufregend wurde es dann im 230 Meter langen "Unteren Eichelberger Wasserlauf". Für die Befahrung waren die Kinder mit Helm, Stirnlampe und Gummistiefeln ausgestattet. Den meisten Spaß hatten wohl alle bei der Fahrt mit der Grubenbahn. Aufsitzen, Kette einhängen und los ging es. Museumsführer Mark Kevin Menzel, der bereits durch den Stollen geführt hatte, war der Lokführer. Der Wunsch eines Jungen, einmal selbst zu fahren, konnte leider nicht erfüllt werden, denn dazu muss man ausgebildet sein.

Einst wurde im Bergwerk mit Druckluft gearbeitet. Und wie Druckluft funktioniert, wie sie etwas antreiben kann, demonstrierte Lothar Kahla. Zwei Regenrinnen, gefüllt mit Wasser, und darauf schwimmende kleine Boote waren an dieser Station zu sehen. Luftballons wurden aufgeblasen, die Öffnung auf ein Röhrchen auf den Booten gesteckt und los ging die Fahrt durch das Entweichen der Luft, die die Boote vorandrückte. Schülerinnen, Schüler und Lehrerinnen waren nach dem Besuch vollauf begeistert.

(Text und Fotos: Peter Schwinger)

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